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Kanäle in Nordengland: Calder and Hebble Navigation

Die Calder and Hebble Navigation ist ein Kanalsystem in West Yorkshire in Nordengland. Sie verläuft über ca. 34 km von Wakefield nach Sowerby Bridge und verbindet Aire And Calder Navigation bei Wakefield mit Rochdale Canal in Sowerby Bridge sowie Huddersfield Broad und Narrow Canal bei Cooper Bridge.

Hintergrund

Die Calder And Hebble Navigation wurde ursprünglich als eine Verlängerung der Aire And Calder Navigation geplant. Die verlief auf dem Calder bis Wakefield, die Calder And Hebble sollte die Lücke von Wakefield bis Sowerby Bridge schließen.

Ein erster Vorschlag im Jahr 1740 wurde vor allem durch den Einspruch von Landbesitzern der Region abgelehnt. Die nächste Planung wurde 1756 in Halifax angestoßen, dort wollte man die Importe von Wolle und Korn verbessern und beauftragte den Ingenieur John Smeaton mit der Planung.

1759 begann man unter Leitung Smeatons mit dem Bau. Im Jahr 1764 hatten man den Kanal bis Brighouse fertiggestellt und wollte zunächst nur den Weiterbau bis Brooksmouth. Andere bevorzugten den kompletten Ausbau bis Sowerby Bridge und setzten das auch durch. Man baute ein neues Committee auf und übergab die Leitung an James Brindley. Die Arbeiten gingen gut voran, im Jahr 1767 war man fast fertig. Dann allerdings setzten wiederholte Überschwemmungen dem Kanal erheblich zu und der Kanal musste zunächst einmal geschlossen werden.

Nachdem das Geld immer knapper wurde, musste im April 1769 ein zweiter Act Of Parliament her. Auf dessen Basis wurde eine Company Of Proprietors Of The Calder And Hebble Navigation gebildet. Das bislang eingezahlte Geld der Eigner wurde in Anteile umgewandelt. Der Company wurde auch erlaubt, durch Neuemission von Anteilen mehr Geld einzusammeln. Als Sicherheit für die Eigner diente eine Kanalnutzungsgebühr, welche die Company erheben durfte.

Der Bau konnte weitergehen, allerdings tauchte ein weiteres Problem auf. Im Bereich Sowerby Bridge hatte man immer wieder mit Wasserknappheit zu tun. Smeaton wurde mit der Lösung beauftragt. Sein Vorschlag: ein Tunnel von der Hollins Mill. Die Maßnahme begann 1772. In der Phase wurden weitere Maßnahmen ergriffen, um z. B. den Pegel des Kanals besser regulieren zu können.

Insgesamt ging die Rechnung gut auf, der Kanal entwickelte sich gut und die Anteilseigner konnten sich über permanent steigende Dividenden freuen. Über den Act Of Parliament war geregelt, dass die Maut für den Kanal dann zu senken ist, wenn die Dividende höher als 10 Prozent sein wird. Das war 1791 erstmals der Fall. Durch wachsende Einnahmen konnten die Nutzungsgebühren permanent gesenkt werden, was sich wiederum in einer steigenden Nutzung niederschlug.

Im März 1825 folgte der mittlerweile dritte Act Of Parliament, welcher den Betreibern die Sammlung weiterer 50.000 Pfund erlaubte, um damit einen knapp 3km langen Abzweig von Salterhebble bis Halifax mit dem Endpunkt beim Bahnhof Bailey Hall zu realisieren. Da dieser Halt 30 Meter über dem Niveau von Salterhebble war, musste man auf der Strecke immerhin vierzehn Schleusen einplanen. Damit negativen Folgen für die Firmen rund um den Hebble ausgeschlossen waren, musste man eine Wasserversorgung durch einen knapp 1,1km langen Tunnel von einem Becken in Salterhebble zur höchsten Schleuse bauen.

Die Bahn

Im Jahr 1836 erreichte die Manchester And Leeds Railway die Region des Calder und Hebble, öffnete die Bahnlinie jedoch erst 1839 bis 1841. Die verlief sozusagen parallel zum Kanal und war damit natürlich ein ernster Mitbewerber. Schon 1842 mussten die Anteilseigner des Kanals ernste Verluste einfahren und machten der Bahn schnell ein Angebot, den Kanal zu mieten. Ab März 1843 wurde der Kanal auf 14 Jahre für 40.000£ pro Jahr vermietet, was jedoch per Gerichtsbeschluss 1847 untersagt wurde. Kurz später vermietete die Aire And Calder selbst den Kanal bis 1885. Danach übernahm die Aire And Calder Navigation den Kanal und gründete die Calder Carrying Company. Der Kanal selbst wurde nach Übernahme des Staates im Jahr 1948 immerhin bis 1981 für die kommerzielle Schifffahrt genutzt.

Heute wird der Kanal von Freizeitschiffen genutzt, er ist als Drehkreuz mit Verbindungen z. B. zum Rochdale Canal, Huddersfield Broad und Narrow Canal, Aire And Calder Navigation und Richtung Osten nach Selby, York, Goole, Humber, Keadby, River Trent, Sheffield, Rotherham und Doncaster sehr wichtig.

Route der Calder And Hebble Navigation

Start ist in Wakefield, weiter geht es durch Mirfield, Sowerby Bridge, Horbury, Dewsbury, Brighouse und Elland. Der alte Zweig nach Halifax ist nicht mehr befahrbar, bis auf den so genannten Halifax Arm.

Ein gewisses Problem sind die Schleusen. Die wurden zwar in der Breite üppig dimensioniert, allerdings sind es die im Schnitt kürzesten Schleusen im aktuellen Kanalsystem Englands.