Museen in Nordengland: Beamish Museum (North Of England Open Air Museum)

Willkommen in Beamish

Das Beamish Museum (genauer: North of England Open Air Museum) ist ein Freilichtmuseum beim gleichnamigen Ort Beamish, in der Nähe von Stanley und südwestlich von Newcastle upon Tyne in Durham. Im Grund wird auch der im Museum liegende Ort auch als Beamish bezeichnet, allerdings ist das benachbarte Beamish der Ort im verwaltungstechnischen Sinn. Er wäre aber mutmaßlich kaum bekannt, gäbe es nicht dieses Freilichtmuseum. Es ist eines, wenn nicht das bekannteste seiner Art in Großbritannien. Auch über die Landesgrenzen hinaus ist Beamish daher bekannt, für das Museum gab es sogar schon den Preis als Europäisches Museum des Jahres.

Etwas zum Ort Beamish

Beamish war früher auch als Pit Hill bekannt, heute steht das Dorf im Schatten des Museums - wenn man so sagen will. Tatsächlich wird heute auch häufig das Museumsdorf selbst als Beamish bezeichnet. Der Ort jedoch liegt daneben und ist eine Gemeinde im County Durham (Postcode DH9, Vorwahl 01207).

Der Ort Beamish ist im Hell Hole Wood gelegen, im Süden ist das Dorf No Place. Im Norden ist mit dem Pockerley Manor einer der wenigen erhaltenen Pele Towers in Durham. Der Tower gehört zu einem später als Farmhaus genutztes Gebäude, heute ist das Ensemble als Pockerley Manor bekannt.

Das Beamish Museum

Das Museum geht zurück auf eine Initiative vor allem von Frank Atkinson, der um 1958 Direktor des Bowes Museum in Barnard Castle war. Er kam unter dem Eindruck der damals schon bestehenden Folkloremuseen in Skandinavien zum Schluss, dass man so etwas auch für den Nordosten Englands realisieren sollte. Es sei notwendig, die Kultur in einem Museum festzuhalten. Er präsentierte Ende der 1950er die Idee für ein Museum, in welchen die Lebensbedingungen der Menschen relativ originalgetreu abgebildet werden sollten. Atkinson begann mit dem Sammeln unterschiedlichster Objekte aus der Region und hatte schnell einen Teil im Bowes Museum voll. Danach wurde die Sammlung auf ein altes Militärdepot in Brancepeth auswgeweitet.

Beamish Main Street

1966 ging man endlich an konkrete Planungen für das Museum, als Standort wurde Beamish Hall gewählt, ein ehemaliger Landsitz, heute ein Hotel in der Nähe. Hier begann man tatsächlich mit einer Ausstellung im klassischen Museumsstil, Atkinson wurde zum ersten Direktor ernannt, er behielt den Posten bis zu seinem Ruhestand 1987. 1971 öffnete das Museum in der Hall, 1972 folgte die Eröffnung des Freilichtmuseums an heutiger Stelle mit den ersten nachgebauten Gebäuden. Das Gelände des Museums umfasst ca. 140Hektar, es war zuvor in Privatbesitz der Familien Eden und Shafto. Nach Eröffnung wurde permanent erweitert, der Bahnhof folgte in nächsten Jahr, 1973 fuhr auch die erste Tram. Der 'Bahnhof' der Stadt wurde formell 1976 eröffnet. Damals hatte man auch die Bergwerk-Siedlung und die Mine fertig.

Beamish Pit Works

So ging es kontinuierlich weiter: 1983 wurde die spätere Home Farm eröffnet, 1984 folgte ein Co-op, die 'Stadt' wurde 1985 eingeweiht, im selben Jahr öffnete der Pub, kurz später folgte die Zeitung. In der Pit Village wurde Anfang der 1990 weiter ausgebaut, 1990 wurde die Chapel eröffnet, 1992 die Board School und 1993 hatte man das gesamte Tram-Netz im Museumsort fertig. Danach folgten ein Süßwarenladen, eine Autowerkstatt, eine Bank, Pockerley Old Hall, Pockerley Waggonway aber auch modernere Gebäude für das Museum selbst sowie ein Fish And Chip usw.

Man kann erahnen, dass die Idee Atkinsons ein Volltreffer wurde. Dieses Museum ist gelebte Kultur und dazu wuchs es organisch an. Man läuft hier nicht durch ein Museum oder ein Freilichtmuseum mit Gebäuden, hier lebt man sozusagen in einer Stadt von früher.

Genauer: es geht in erster Linie um die Zeit der vorindustriellen Revolution ab 1825 bis hin zum 1. Weltkrieg, Schwerpunkte sind die späte viktorianische und Edwardianische Phase. Neben dem Stadtkern gibt es mittlerweile zwei Höfe, ein Kohlebergwerk mitsamt Wohnsiedlung der Bergwerker. Der Bahnhof wurde jenem von Rowley in Durham nachgebildet und bezieht sich aufs Jahr 1867. Von 1825 ist der Gutshof Pockerley Manor.

Tram in Beamish

Wichtig für das Museum sind die alten Verkehrsmittel, die Trams stammen u. a. aus Gateshead, Sunderland, Blackpool, Newcastle, Porto, Sheffield und Keighley.

2016 wurde vom Durham County Council eine Modernisierung unter dem Titel Remaking Beamish angekündigt. Dafür hatte man knapp 11mio £ über den Heritage Lottery Fund und über 3 Mio. aus anderen Quellen gesammelt. 2022 waren die ersten neuen Objekte in der Stadt, weitere sind in Planung bzw. im Bau.

Die mittlerweile zwei Farmen auf dem Gelände produzieren nicht nur Güter, sie dienen auch zur Aufzucht mittlerweile gefährdeter regionaler Rassen wie dem Durham Shorthorn Cattle, den Clydesdale und Cleveland Bay Arbeitspferden, Dales Ponies, Teeswater Schafe, Saddleback Schweine.

Awards

Das Museum ist mehrfach preisgekrönt. 1987 gab es den Award für das European Museum of The Year, im Jahr zuvor war es nationales Museum Of The Year, 2002 Living Museum Of The Year, mehrfache Large Visitor Attraction of The Year.

Nachdem schon der Eröffnungstag ein Riesenerfolg mit rekordverdächtigen Schlangen war, konnte Beamish in der nächsten Dekade jährlich gut 450.000 Besucher verzeichnen, 1978 wurde der Millionste Besucher begrüßt. Zuletzt sprach man von eine Besucherschnitt von jährlich ca. 340.000.

You Tube Video der Steam Gala 2022

Bitte Beachten: Video ist im Erweiterten Datenschutz Modus eingefügt. D. h. lt. You Tube Richtlinien: Wenn die Option aktiviert ist, werden von YouTube keine Informationen über die Besucher auf der Website gespeichert, es sei denn, sie sehen sich das Video an.