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Städte und Orte in Nordengland: Ripley (North Yorkshire)

Landesinfo
Einwohner: ca. 230
Vorwahl: 01423
Postcode: HG3
Region: Yorkshire and the Humber

Ripley ist ein Dorf nördlich von Harrogate in North Yorkshire.

Entstanden ist Ripley sozusagen um das bekannte Ripley Castle, welches Sitz der Familie Ingilby/Ingleby ist. Die ließ den Ort im 19. Jahrhundert (unter William Ingilby) um das Castle und die alte Kirche herum im Stil des Elsass (vor allem wegen des zentralen "Hotel de Ville) neu aufbauen.

Im Norden und Süden der A61 führt jeweils ein Kreisverkehr in die alte Hauptstraße, die Main Street. Im Ort selbst ist die bekannteste Sehenswürdigkeit natürlich Ripley Castle (siehe unten). Weitere nennenswerte Gebäude sind die Village Town Hall (das alte Hotel de Ville, heute mit dem Star Club), die Kirche All Saints' (Grade II gelistet) und die Ripley Endowed Church School. Im Westen des Ortes befinden sich die zum Ingilby Estate gehörenden Ripley Lakes, künstlich angelegte Seen auf dem Schlossgelände. Angrenzend daran ist der Deer Park.

Auf Höhe der All Saints' Kirche könnte man das Ortszentrum festmachen, dort gibt es ein paar Shops mit dem überregional bekannten Ripleys Famous Ice Cream Laden. Unterkunftsanbieter im Ort sind The Boar's Head und das Old Smithy.

Der Ort wurde 2017 in eine Liste der 20 lebenswertesten Dörfer Englands gewählt. Neben der allgemein gelobten Gesamtanlage trägt auch die Lage im begehrten "goldenen Dreieck" zwischen Harrogate, York und Leeds (heute vielleicht auch Harrogate - York - Ripon) bei. Das macht die Region interessant für Pendler, angeblich interessieren sich mittlerweile auch immer mehr in London arbeitende Leute für Ripley als Wohnort.

Ripley bietet viel von dem, was der Großstädter will: Ruhe, ein malerisches Dorf und eine schöne Umgebung südlich des Nidderdale. Es gibt den überregional bekannten Farm Shop mit seiner bekannten Eismanufaktur. Dazu gibt es, bemessen auf die geringe Einwohnerzahl, eine gute Infrastruktur mit Post-Office, Blumenladen, Gallery usw. Das Schloss ist so etwas wie das kulturelle Zentrum (neben dem Star Club), da hier im Jahresverlauf doch immer etwas geboten ist. Für Familien interessant ist das gute Angebot an Vor- und Grundschulen, weiterführende Schulen gibt es in der näheren Umgebung.

Na ja, das hat sich natürlich auch in den Preisen für Immobilien niedergeschlagen. Ein sehr kleines Cottage ist kaum unter 250.000£ zu bekommen, wer mehr möchte, muss normalerweile jenseits der Millionengrenze planen.

Ripley Castle

Ripley Castle
Ripley Castle

Ripley Castle ist, wie erwähnt, Stammsitz der Familie Ingilby. Das Grade I gelistete Gebäude ist ein Landhaus aus dem 14. Jahrhundert. Südlich des Hauptgebäudes steht ein Gatehouse, welches ebenfalls Grade I gelistet ist.

Zur Gesamtanlage gehören weitläufige Ländereien und Gärten, die ebenso wie zwei Wehre über den Ripley Beck Grade II geliset sind.

Die Geschichte begann mit Sir Thomas Ingleby, welcher um 1308 Edline Thwenge ehelichte und die Ländereien mit dem alten Herrenhaus sozusagen als Mitgift erwarb. Deren ältester Sohn Thomas wiederum erlangte Berühmtheit, weil der dem König damals im Rahmen einer Jagd das Leben rettete (genauer schützte er ihn vor dem Angriff eines Wildschweins, welches seither auch das Familienwappen schmückt). Unter Sir John Ingleby wurde das Gatehouse gebaut. Dessen Sohn William war High Sheriff von Yorkshire, er ließ um 1548 den Tower an das Gebäude bauen. Die Inglebys wurden später zu Baronets, verloren den Adelsrang nach dem Tod des 4. Baronets zwar kurz, erlangten ihn aber wieder durch den scheinbar unehelichen Sohn des 4. Baronets.

Dieser Sohn Sir John ließ von 1783 bis 1786 das Castle umfassend renovieren. Er übernahm sich dabei, ging wohl pleite und musste das Land daraufhin verlassen. Um Schulden einzutreiben, wurde in großem Stil Holz des Geländes verkauft. Danach übernahm Sir Johns Sohn William. Er war Member Of Parliament, führte den Doppelnamen Amcotts-Ingilby (nach seiner Mutter Elizabeth Amcotts) und er galt allgemein als sehr exzentrisch. William krempelte dann auch kurzerhand den alten Ort Ripley komplett um und ließ ihn in neuem Stil aufbauen. Beeinflusst wurde er dabei, wie eingangs erwähnt, vom Baustil des Elsass. William beauftragte um 1834 auch Mark Faviell mit der Schaffung der Ripley Lakes. Diese künstlichen Seen beim Castle wurden durch die Aufstauung des Ripley Beck geschaffen, an den Enden des Hauptsees wurden kleine Wasserfälle realisiert um die Höhendifferenz zu überwinden.

William verstarb kinderlos, Ripley ging an seinen Cousin an Henry John Ingilby. Damit erlosch der Adelsstand rein technisch, allerdings wurde auch Henry um 1866 die Baronetehre zuerkannt. Seither blieb Ripley in Familienbesitz bzw. in der Hand der Baronets Ingleby.

Das Castle ist für die Öffentlichkeit im Rahmen von Guided Tours zugänglich.