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Bekannte Personen und Persönlichkeiten aus Nordengland: Robin Hood

Robin Hood gehört zu den bekanntesten Persönlichkeiten Nordenglands, auch wenn es sich dabei wahrscheinlich nur um eine fiktive Person handelte. Im Herzen der Menschen lebt der legendäre Bogenschütze als Kämpfer für die Rechte der Armen weiter. Ob das so war, ist jedoch fraglich. Nachfolgend habe ich ein paar Thesen aufgelistet.

1226: Robert Hod aus York

Erste Hinweise zu einer Art Robin Hood finden sich um 1226. Dabei handelt es sich um eine Person namens Robert Hod. Diesem wurde vom Gericht in York der gesamte Besitz von 32 Shilling und 6 Pence konfisziert um damit offene Schulden zu begleichen. Robert Hod soll danach als Gesetzloser in der Region um York gewirkt haben. Er könnte damit aufgrund der Namensähnlichkeit ein frühes Vorbild für die Figur des Robin Hood sein.

Zeitraum von 1239 bis 1309: ein Robin unter König Edward I.

Der Kunsthistoriker Julian Luxford überraschte im Jahr 2009 mit neuen Ergebnissen zum Thema Robin Hood. Bei Forschungen in der Bibliothek der Uni Eton fand er in dem alten Werk Poylchronicon (oder Polychronicon) schriftliche Bemerkungen auf Latein. Das Werk soll von einem britischen Mönch verfasst worden sein. Demnach hat ein Gesetzloser namens Robin Hood mit seinen Kumpanen zur Zeit der Regentschaft von Edward I. im Bereich des Sherwood Forest gewirkt. Allerdings, so Luxford, deutet der Text auch darauf hin, dass Robin Hood nicht die Person war, welche man heute verehrt. Im Gegenteil sei er von weiten Teilen der Bevölkerung gefürchtet worden.

um 1260: Roger Godberd

Roger Godberd war eine reale Person, die in den 1260ern als vehementer Unterstützer von Simon De Montfort bekannt war. Diese Annahme wurde durch das Scotchronicon von John Of Fordun (um 1377 bis 1384) bzw. dessen Überarbeitung von Walter Bower um 1440 genährt. Bower nennt auch einen Little John und weitere Kumpane. So gesehen ist das einer der ersten Vorläufer der heute bekannten Legende.

um 1323: Robert Hood Of Wakefield

Der Historiker Joseph Hunter (1783 bis 1861) vertrat die These, dass sich Robin Hood zu Zeiten des frühen 14. Jahrhunderts in den Wäldern von Yorkshire aufhielt. Dabei fand er zwei mögliche reale Personen, welche man mit Robin Hood in Verbindung bringen könnte: einen Robert Hood aus Wakefield und einen Robyn Hode, welcher um 1323 in Diensten von Edward II. gestanden haben soll.

um 1439: Robin Hood als allgemeine Bezeichnung für Verbrecher

Um 1439 wurde dem englischen Parlament eine Petition vorgelegt, in welcher Robin Hood schlicht und ergreifend als Bezeichnung für umherziehende Verbrecher genutzt wurde. Damals ging es wohl konkret um Piers Venables aus Aston, später z. B. um eine Person namens Guy Fawkes und seine Mannen. Das würde gut zu älteren Thesen passen, nach welchen der Name Robin Hood von Dieben in der alten Zeit gerne als Deckname genutzt wurde. Schon ab 1261 soll daher in der englischen Justiz der Begriff Robinhood/Robehod/Robbehod/Rabunhod als Bezeichnung für Übeltäter bekannt gewesen sein. Um 1262 soll z. B. in Berkshire eine Person namens Robehod als Gesetzloser gelebt haben.

Was bleibt: Robin Hood als Beschützer der Armen

Ob es wirklich einen Robin Hood gegeben hat und wie er tatsächlich wirkte, wird möglicherweise nie endgültig geklärt werden. Was bei den meisten Menschen bleiben wird, ist die Geschichte des edlen Räubers, der die Ungerechten (=Herrschende/Reiche?) bestrafte und die Guten (=Bürger/Arme) belohnte. Dieser Robin Hood lebte mit seinen Merry Men im Sherwood Forest bei Nottingham und diese Region dürfte den Mythos auch gerne aufrecht erhalten.