Wir verwenden keine Cookies. Da wir aber mit Werbepartnern (z. B. Google) zusammenarbeiten, beachten Sie bitte vor Nutzung der Webseite folgende Details
HomeRegionen Nordenglands: West Pennine Moors

Regionen Nordenglands: West Pennine Moors

Die West Pennine Moors erstrecken sich auf einer Fläche von ca. 230km² in Lancashire und Greater Manchester. Es handelt sich um eine Landschaft vor allem mit Moorgebieten und etlichen Wasser Reservoirs. Die Wasserreservoirs gehören größtenteils zu United Utilites, der Gesellschaft sollen ca. 40 Prozent der Moors zum Zweck der Frischwassergewinnung gehören.

Zum Gebiet gehören die Moore von Withnell, Anglezarke und Rivington im Westen sowie Darwen, Turton, Oswaldtwistle und Holcombe Moors. Höchster Punkt ist der Winter Hill mit ca. 456 Metern. Von dem in der Regel immer etwas höhergelegenen Kamm der Main-Pennines sind die West Pennine Moors durch das Irwell Valley getrennt. Durchzogen sind die Moors von Tälern und Schluchten, das größte davon ist das Roddlesworth Valley bei Tockholes. Dazwischen gibt es immer wieder kleinere Nadelwälder, meiste um die Stauseen. Die größten Siedlungen befinden sich an den Rändern der Moore in den Taleinschnitten (Chorley, Bolton, Horwich, Ramsbottom, Haslingden, Oswaldtwistle und Darwen). Das Moor selbst ist natürlich extrem dünn besiedelt. Hauptsächlich genutzt wird die Fläche für die Schafhaltung.

Entstehung der Moors

Archäologen konnte eine frühe Besiedelung der Moors schon im Neolitikum nachweisen. Dabei war die Gegend ursprünglich stark bewaldet, schon die ersten Siedler begannen jedoch mit einem großflächigen Holzeinschlag, welcher unter der Ägide der Angelsachsen und Wikinger anhielt. So hat diese Region über die Jahrhunderte ihr heutiges Aussehen erhalten.

Von den alten Siedlungsplätzen gibt es heute noch Überreste. Über Edgworth befindet sich das geschützte Cheetham Close, einst gab es hier wohl einen bedeutenden Steinkreis. Zwei bedeutende prähistorische Stätten sind Pikestones und Round Leaf im Anglezarke Moor. Auf dem Winter Hill fand man unweit des Gipfelkamms eine alte Grabstätte aus der Zeit um 1.500 v. Chr., eine weitere bei Noon Hill stammt aus der Zeit um 1.100 v. Chr.

Industrielle Nutzung des Moors

Im Bereich der Moors gab es einige bedeutende Abbaugebiete für Blei. Die ersten größeren Funde gab es um 1690 bei Anglezarke. später entdeckte man Vorkommen an Kupfer, Galenit und Witherit. Ebenso eröffnete man in einigen Bereichen der Moors mit Steinbrüchen, deren Steine vor allem für Baumaßnahmen in der Region verwendet wurden. Beim Winter Hill und bei Quarlton gab es zudem kleiner Kohleminen.

Aufgrund der Rohstoffvorkommen spielten der Bereich der West Pennine Moors auch eine, wenn auch kleinere, Rolle hinsichtlich der Textilindustrie. in diesem Fall ging es vor allem um das Bleichen und Färben von Textilien. Größere Standorte waren Belmont, Wallsuches, Horwich und Barrow Bridge.

Die Wasser-Reservoirs der West Pennine Moors

Das Moor spielt eine wichtige Rolle hinsichtlich der Wasserversorgung. Einige Talsenken wurden Mitte des 19. Jahrhunderts geflutet und zu Stauseen umgenutzt, um Wasser für die Industrie und später vor allem für die Städte im Umkreis und für Liverpool zu haben. Wasser für Liverpool stellen z. B. die Stauseen Anglezarke, Upper Rivington, Lower Rivington und Yarrow bereit.

Im Osten befinden sich weiter größere Seen wie Belmont, Delph, Turton And Entwistle, Wayoh und Jumbles. Im Nordosten im Haslingden Grane gibt es drei größere Reservoirs: Calf hey, Ogden und Holden Wood.

Public Rights Of Way in den Moors

1896 wurde eine recht große Fläche in den Moors als Jagdgebiet an Colonel Ainsworth verpachtet. Der errichtete schnell Sperrzäune, um die Öffentlichkeit vom Betreten des Gebiets abzuhalten. Das wiederum widersprach im Grundsatz dem alten Public Rights Of Way. Die regionale Bevölkerung war derart aufgebracht, dass sich nach offiziellen Angaben angeblich ca. 10.000 Menschen dort versammelten und sozusagen gemeinschaftlichen Hausfriedensbruch begingen. Ein großes Polizeiaufgebot konnte die Menschen nicht stoppen, angeblich wurden Polizisten von der Menge kurzerhand über die errichtete Barriere geworfen. Die Menschen wanderten demonstrativ über das von Ainsworth gepachtete Gelände.

Heute ist ein großer Teil der West Pennine Moors für Menschen zugänglich, zuletzt auch geregelt über den Countryside and Rights of Way Act 2000. Die ganze Region ist außerdem beliebt bei Mountainbikern, einige der Mountainbike-Wettbewerbe der 2002 Commonwealth Games fanden in Teilen der Moors statt.