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Gisborough Priory

Gisborough Priory Nordengland
der Bogen von Gisborough

Gisborough Priory bezeichnet die Ruine eines ehemaligen Augustiner-Klosters im Borough Redcar And Cleveland in North Yorkshire.

Begründet wurde die Priory 1119 als Priory Of St Mary bzw. als Gysburne Priory durch Robert de Brus, einen bekannten Adligen der Region und darüber hinaus einen Vorfahren des legendären Schottenkönigs Robert The Bruce. Robert ernannte seinen jüngeren Bruder William de Brus zum ersten Prior. Gisborough prosperierte sozusagen schnell, da die Priory nicht nur von de Brus unterstützt wurde, sondern auch von der Krone, anderen Adligen und außerdem mussten die Gläubigen der Umgebung auch ihr Scherflein beitragen. Henry III stattete den Ort Guisborough mit Marktrechten aus, was nicht nur dem Ort zugute kam. Ein guter Teil der Markterträge musste nämlich an die Priory abgetreten werden.

Henry IV stärkte die Rechte der Priory mit dem Waif And Stray, womit die Priory umfassende Rechte zum Eintreiben von Geldern bekam (Leibpachten, Strafgelder usw). So ausgestattet konnte die Priory sich außerdem wirtschaftlich ganz gut entwickeln, in guten Zeiten gehörten zur Priory Schafherden mit mehr als 4000 Tieren (meistens im Eskdale gehalten).

Das alles klingt doch sehr vertraut und tatsächlich kam es auch hier so, wie andernorts auch: einige Mönche verloren ihr eigentliches Ziel aus den Augen. Der Erzbischof von York sah sich irgendwann gezwungen, einige seiner Schafe in eine Zäsur zu senden, damit sie ihre wahre Berufung wieder finden konnten. Ob es funktionierte, weiß man nicht.

Für die Priory lief es, alles in allem, auch weiterhin nicht schlecht. Auch nach dem Auslaufen der nordenglischen Linie der De Brus konnte man weiter auf die Unterstützung der Adligen hoffen. Hier waren namentlich vor allem die Fauconbergs und Thwengs von großem Nutzen. 1289 brach nach Arbeiten ein größeres Feuer aus, danach baute man kurzerhand die Anlage im gotischen Stil neu und sogar größer auf. Aus der Phase stammen auch die sehenswerten Überreste der Anlage. Man könnte meinen, dass genug Geld für den Aufbau da war. Aber die Mitglieder des Stifts forderten u. a. von der Krone Geld für den Aufbau. Dazu wollte man auch Pfründe-Rechte von anderen Kirchengemeinden, vom Bistum in York gab es auch Ablassgelder.

Der Wiederaufbau dauerte und die Kosten liefen aus dem Ruder, gleichzeitig musste man in Nordengland mit Unruhen zurechtkommen, welche von Schottland ins Land kamen. Parallel dazu lief es für den Erzbischof in York nicht ganz so gut, er benötigte Geld und forderte dies nun von Gisborough. Die Priory forderte daraufhin von der Krone die Befreiung des Clerical Tenth (einer 10-prozentigen Abgabe), zudem forderte sie 1344 ihre Anlage gegen Angriffe befestigen zu dürfen. Im Zuge der Umwälzungen schrumpfte Gisborough, Ende des 14. Jahrhunderts gab es noch 26 Stiftmitglieder und zwei Laienbrüder. Grund zum Klagen gab es aber wenig, die Adligen hielten zur Priory. Vor allem Lord Latimer wurde zu einem wichtigen Unterstützer. Er gab schon 1381 für den Wiederaufbau umgerechnet 1,4Mio Pfunden, dazu überließ er der Priory seine Viehherden.

Allerdings konnte auch Gisborough der späteren Zwangsauflösung im Rahmen der Dissolution Of The Monasteries nicht entgehen. Man wehrte sich, aber nach einigem Hin und Her wurde die Priory am 08, April 1540 förmlich aufgelöst und Ende des Jahres den Königlichen Truppen übergeben. Ein Großteil der Anlage wurde abgerissen, das Material im nahen Guisborough zu Bauzwecken verwendet. 1550 wurden die Ländereien mit den Überresten der alten Priory an Sir Thomas Chaloner übergeben, er kaufte später sozusagen die noch ausstehenden Rechte.

Der Ostflügel mit dem markanten Bogen blieb stehen und wurde zu einer bekannten Sehenswürdigkeit. Die Chaloners bauten 1857 östlich ein neues Haus. 1932 übergab der 2. Baron Gisborough, Thomas Chaloner, die Ruinen sozusagen in Obhut des Office Of Works, heute untersteht es English Heritage. Bei späteren Ausgrabungen konnten weitere Teile der ehemaligen Baustruktur der Priory freigelegt werden. Auch die angeschlossenen Priory-Gärten gibt es noch, sie wurden von der Familie Chaloner im 18. Jahrhundert neu angelegt.

Der Volksmund berichtet davon, dass die Priory seinen Geist hat, einen Mönch in schwarzer Robe. Er kommt einmal im Jahr vorbei und vergewissert sich, dass ein von ihm vergrabener Schatz noch an Ort und Stelle ist. Es gibt dafür einen festen Termin: Mitternacht des ersten Neumonds im Jahr.

Die Ruinen der Priory und die Gärten sind für Besucher offen.

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