Selby Abbey

Selby Abbey ist die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt Selby in North Yorkshire. Die Abbey gehört zu den letzten relativ original verbliebenen Abbeykirchen des Mittelalters, sie ist als Kirche auch vergleichsweise groß (größer als manche Kathedrale). Das Innendesign orientierte sich an der großen Kathedrale von Durham. Gegründet wurde die Abbey unter Benedict Of Auxerre im Jahr 1069, gebaut wurde die Anlage durch die Familie De Lacy.

Selby Abbey

1256 erhielt die Abbey unter Papst Alexander IV den Titel Bischofs-Abbey, d. h. der Abt von Selby hatte auch den Bischofstitel inne. Diese Würde wurde immer mal wieder aberkannt, hatte aber endgültig Bestand ab 1308 bis zur Dissolution of the Monasteries, im Fall der Selby Abbey offiziell bis 1539.

Danach stand die Abbey zunächst einmal ungenutzt da, ab 1618 machte man die Abbey schließlich zur Gemeindekirche von Selby. Ungeachtet dessen hatte die Kirche vor allem im 17. Jahrhundert erheblich zu leiden, sei es durch den englischen Bürgerkrieg oder einfach nur durch mangelhafte Standfestigkeit (die Abbey war sozusagen auf Sand gebaut).

So brach 1690 der zentrale Turm ein und zerstörte das südliche Querschiff. Den Tower baute man wieder auf, nicht das Schiff. Die Kirche wurde unter Sir George Gilbert Scott von 1871 bis 1873 umfassend renoviert, u. a. wurde das Hauptschiff wieder nutzbar gemacht. Weitere Renovierungen folgten 1889 und 1890, im frühen 20. Jahrhundert sowie zuletzt 2002. Im Jahr 2009 entdeckte man bei allgemeinen Restaurierungen der Altstadt Teile des alten Gatehouse der usprünglichen Abbey. Das Gatehouse war recht gut erhalten, sodass Archäologen auf weitere gut erhaltene Funde der alten Baustruktur der Abbey hoffen.

Die Abbey an sich ist, wie eingangs erwähnt, von beeindruckender Größe. Bezüglich der Gestaltung der Innenräume orientierte man sich an der Kathedrale von Durham. Bekannteste Features der heutigen Selby Abbey sind vor allem zwei Fenster: das Fenster mit der Darstellung des Jesse-Baums und das so genannte Washington Fenster. Es wurde von Vorfahren des ersten US-Präsidenten George Washington gespendet und enthält deren Familienwappen, welches wiederum als Vorlage für die US-Flagge gedient haben soll.

Die Orgel in der Abbey stammt aus dem Jahr 1909, Baumeister waren William Hill & Son. Sie ersetzte die alte Renn And Boston Orgel. Die Hill Orgel wurde 1950 umfassend durch Hill, Norman And Beard und 1975 durch John T. Jackson überholt . 2012 stellte man fest, dass die Orgel stark sanierungsbedürftig ist. Über die Liz and Terry Bramall Foundation wurde ein Spendenaufruf gestartet, um das benötigte Kapital zu sammen. Unterstützt wurde die Aktion u. a. von The Prince of Wales Charitable Foundation und einigen international bekannten Organisten. 2018 hatte man das Geld soweit zusammen, um an die Arbeit gehen zu können.