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Städte und Orte in Nordengland: Knaresborough

Landesinfo
Einwohner: ca. 15.400
Vorwahl: 01423
Postcode: HG 5
Region: Yorkshire And The Humber

Knaresborough ist eine Markt- und Kurstadt in North Yorkshire, England. Die Stadt liegt etwa 6km entfernt von der bekannten Kurstadt Harrogate am River Nidd.

Wer Knaresborough heute besucht, bekommt als Tagesbesucher einiges geboten. Zunächst fällt eine scheinbare Zweiteilung der Stadt auf. Da ist einmal der Bereich um den Fluss Nidd mit seinen Touristenbooten, der berühmten Höhle von Mother Shipton auf der einen und der Höhle von St. Robert auf der anderen Seite. Der Nidd wird vom gewaltigen Knaresborough Viaduct überspannt

Diese ganze Szenerie wird scheinbar von den Schlossruinen überwacht. Wer auf einem Rundweg den Schlossberg erklimmt, befindet sich auf einer Höhe mit dem dahinter liegenden Marktplatz. Das ist alles sehr sehenswert, der Ort punktet mit seinen wenigen Sehenswürdigkeiten und vor allem mit den Geschichten zu Personen des Ortes. Dazu mehr…

Sehenswertes und Wissenswertes zu Knaresborough und einigen Persönlichkeiten

Knaresborough Castle

Knaresborough Castle, North Yorkshire
Knaresborough Castle

Knaresborough Castle bezeichnet die Ruinen des alten Schlosses, welches über dem River Nidd in Knaresborough thront. Auf einer Klippe wurde das Schloss um 1100 erbaut. Im 12. Jahrhundert war Hugh de Morville der Schlossherr, er wurde berühmt als Anführer einer Gruppe, welche 1170 den Erzbischof von Canterbury, Thomas Becket, ermordete.

König John übernahm die Anlage um 1205 und sah sie als wichtiges Bollwerk gegen Gefahren aus dem Norden. Unter Edward I. und II. diente das Schloss mit den umliegenden Wäldern wohl eher als eine Art Jagdschloss. Die wichtige Phase des Castle endet mit dem Bürgerkrieg um 1644 und der Aufforderung der Parlamentarier, alle königlichen Schlösser zu zerstören. Das taten die Anwohner, indem sie die Steine der Anlage zum Bau der eigenen Häuser entnahmen.

Die Anlage gehört heute dem Duchy Of Lancaster, wird aber vom Borough Of Harrogate verwaltet. Die Ruine ist heute gegen Gebühr zu besichtigen. Die gesamte Anlage um das Schloss ist ein öffentlicher Park mit den Bebra Gardens, in dem auch einige Events stattfinden. Gegenüber der Schlossruinen steht das Corthouse mit einem Museum.

Mother Shipton, Mother Shipton's Cave

Knaresborough Mother Shipton's Cave
Auffällig: Eingangsbereich zum Park Mother Shipton's Cave

Eine der berühmtesten Personen Knaresboroughs ist Ursula Southeil, welche in England als Mother Shipton durchaus verehrt wird. Ursula lebte von ca. 1488 bis 1561 vornehmlich in Knaresborough und zählt in England zu den berühmtesten Seherinnen.

Geboren wurde sie als uneheliches Kind der Agatha Southeil, welche die kleine Ursula in einer Höhle am Fluss Nidd großzog. Diese Höhle mit der Petrified Well ist heute eine der bekanntesten Tourismusattraktion Knaresboroughs. Ursula selbst hatte es zu Lebzeiten wohl nicht sehr leicht. Ihre Abstammung war unklar und sie soll alles andere als hübsch gewesen sein. Eine glückliche Phase für Ursula war die Heirat mit Toby Shipton, der jedoch starb schon wenige Jahre nach ihrer Eheschließung. Ursula zog sich wieder in die Höhle zurück. Sie behielt den Nachnamen ihres Mannes und wirkte fortan als Heilkundige und Wahrsagerin Mother Shipton. Ob die heute bekannten Prophezeiungen tatsächlich von ihr stammten, ist sehr umstritten, zumal heute bekannt ist, dass einige davon nachweislich gefälscht wurden (u. a. von einem Autor namens Charles Hindley). Ungeachtet dessen ist der gesamte Bereich um die Höhle mit dem Wunschbrunnen, der Petrified Well und einem kleinen Museum äußerst hübsch gestaltet und einen Besuch wert.

St. Robert, St. Robert's Cave

St. Robert (eigentlich Robert Flower bzw. Robert Of Knaresborough) war ein berühmter Bewohner der Stadt Knaresborough, welcher von ca. 1160 bis am 24. September 1218 lebte.

Robert wurde unter dem Namen Robert Flower als Sohn des damaligen Bürgermeisters von York geboren. Er verschrieb sich früh dem Glauben, kam allerdings nicht mit der (seiner Meinung) zu weltlichen Ausrichtung der Kirche zurecht. Um seinen Pfad gehen zu können, zog er sich schon früh als Einsiedler in einer Höhle am Nidd zurück. Diese teilte er sich kurzzeitig mit einem Ritter, der auf der Flucht vor Richard I war. Der Ritter verließ die Höhle, nachdem Richard I. gestorben war. Robert lebte danach alleine dort, bis ihm eine vermögende Witwe einen Platz in der St. Hilda's Chapel in Rudfarlington verschaffte. Dort machte sich Robert einen Namen als Weiser und Beschützer aller Bedürftigen. Letzteres wurde ihm zum Verhängnis. Zunächst einmal waren Banditen dafür verantwortlich, dass die Kapelle zerstört wurde. Diese wurde wieder aufgebaut und Robert wirkte dort, bis man ihn verdächtigte, dass er in seiner Kapelle auch straffälligen Unterschlupf gewährte. Daraufhin wurde die Kapelle endgültig zerstört.

Robert ging zurück in die alte Höhle am Nidd, wo er bis zu seinem Tod am 24. September 1218 lebte.

Blind Jack Of Knaresborough

Knaresborough Blind Jack
Blind Jack in Knaresborough

Eine lokale Größe ist John Metcalf (1717-1810). Metcalf wurde bekannt als Blind Jack of Knaresborough bzw. Blind Jack Metcalf, da Jack seit seinem 6. Lebensjahr blind war. Aufgrund dieser Beeinträchtigung musste er früh Geige spielen lernen, damit er überhaupt eine Chance auf ein Einkommen haben würde. Jack verdiente sich als Geiger tatsächlich lange Zeit Geld und blieb dem Instrument bis in hohe Alter treu.

Gerade durch das Musizieren knüpfte Jack viele Bekanntschaften, was ihm einige Möglichkeiten eröffnete. Dennoch war das Besondere an Jack sicherlich, dass er seine Erblindung wohl zu keinem Zeitpunkt als Nachteil empfand. Jack war im Gegenteil ein Lebemann, der mit allen Wassern gewaschen war. Er spielte gern, trank gern und war dem weiblichen Geschlecht alles andere als abgeneigt. Er kannte sich zudem wie kaum ein anderer in der Region aus und arbeitete dort trotz seiner Blindheit als Fremdenführer, ging später mit der Armee nach Schottland und wurde irgendwann sogar zu einem der ersten anerkannten Straßenbauingenieure seiner Zeit. Als Entwickler von Straßen war Jack außerordentlich erfolgreich, die Nachfrage nach seinem Wissen ließ eigentlich erst nach, als man im Norden die ersten schiffbaren Kanäle baute und somit die Notwendigkeit nach neuen Straßen zunächst einmal nachließ.

Seine letzten Jahre verbrachter er in Spofforth bei seiner Tochter. Dort wurde er nach seinem Tod am 26. April 1810 im Alter von 93 Jahren begraben. In Knaresborough blieb die Legende, welche man heute als Statue auf dem Marktplatz sitzen sehen kann.

Eugene Aram, der mörderische Lehrer

Eugene Aram war von 1734 bis 1744 als Schuldirektor in Knaresborough tätig. 1744 begab es sich, dass sein Freund Daniel Clark nach einem Besuch in Knaresborough als vermisst gemeldet wurde. Aram geriet unter Verdacht, allerdings konnte man die Leiche nicht auffinden und konnte ihm eine Tat nicht nachweisen. Aram verließ Knaresborough im selben Jahr, seine Frau ließ er zurück.

Im Jahr 1758 stieß man bei Ausgrabungen in der St. Robert's Cave auf Knochenreste, von welchen man vermutete, dass sie zu Clarks Leichnam gehörten. Arams Frau belastete ihren Mann im Nachhinein schwer und beschuldigte ihn, Daniel Clark zusammen mit einem anderen Freund umgebracht zu haben. Man nahm daraufhin diesen ehemaligen Freund Arams fest, der wiederum widersprüchliche Aussagen machte, letzten Endes aber Aram ebenfalls schwer belastete. Aram wurde in York festgenommen und vor den Richter geführt. Er verteidigte sich selbst und führte an, dass irgendwelche irgendwo gefundenen Knochen nichts beweisen, es könnten ebenso die Gebeine eines Eremiten sein. Ungeachtet dessen verurteilte man Aram zum Tod. In seiner Zelle soll er später seine Schuld eingestanden haben, als Grund gab er eine Affäre seiner Frau mit Clark an. Vor seiner Hinrichtung versuchte er sich noch erfolglos das Leben zu nehmen und wurde schließlich am 16. August 1759 in York erhängt.

Knaresborough Bed Race

Ein überregional bekanntes Event im Jahreskalender ist das Bed Race, welches der Lions Club der Stadt in der Regel am zweiten Samstag im Juni veranstaltet. Jeder Teilnehmer bzw. jede Gruppe tritt mit einem Bett an, welches passend zum jährlichen Motto gestaltet wird. Mit diesem rasenden (und mit einer Person besetzten) Bett muss ein Parcour von 2,4 Meilen bewältigt werden. Ein buntes Spektakel.

 

Shopping in Knaresborough

Insgesamt gibt es über die Innenstadt verteilt nette Shops, vor allem rund um den Marktplatz bzw. die High Street. Hier konzentrieren sich auch Pubs und Restaurants. Weniger gut ist die Stadt mit Supermärkten ausgestattet. Der letzte größere Markt schloss 2015, seither gibt es eigentlich nur noch einen kleineren Lidl in der Stadt. Etwas außerhalb gibt es zudem einen kleiner Retailpark (an der Wetherby Road).

verkehrsanbindung Knaresborough

Verkehrsanbindung

Straßenverkehr

Knaresborough befindet sich etwas abseits der A1(M) an der Abfahrt 47. Durch den Ort führt die A59 York nach Wallasey, zudem führt die B6165 von Ripley nach Knaresborough. die A6055 führt nach Boroughbridge.

Bahn

Knaresborough ist in der glücklichen Lage, noch über einen Bahnhof zu verfügen. Der liegt an der Harrogate Linie zwischen Leeds und York.

Bus

An der High Street befindet sich der zentrale Busbahnhof der Stadt, von hier gibt es mit Transdev und Connexions ein dichtes Netz mit Verbindungen in die umliegenden Orte.

Flug

Der nächste Flughafen ist Leeds Bradford, eine gute Direktanbindung dorthin gibt es vom benachbarten Harrogate.